Fertigungsverfahren Schleifen

Schleifen - die drei verschiedenen Verfahrensarten bei der GROB AG

Schleifen: ein (spannendes) spanendes Fertigungsverfahren mit geometrisch unbestimmten Schneiden zur Fein- und Fertigbearbeitung von Werkstücken. Das Verfahren wird für eng tolerierte Teile eingesetzt, welche nicht durch Drehen oder Fräsen herstellbar sind. Als Schneidmedium dienen dabei Schleifscheiben, welche meist aus kleinen und harten Korund-Kristallen und einem Bindemittel zusammengepresst werden.

Die Vorteile des Schleifens sind:

  • Gute Bearbeitbarkeit von harten Werkstoffen
  • Hohe Mass- und Formgenauigkeit
  • Kleine Welligkeit und Rauheit

Bei der GROB AG können wir drei verschiedene Schleifarten anbieten: das Aussenrund-, Innenrund- sowie das Flachschleifen. Aber was unterscheidet die drei verschiedenen Verfahrensarten?

Aussenrundschleifen

Das Aussenrundschleifen ist in vielen Industrien das am häufigsten verwendete Schleifverfahren. Das Aussenrundschleifen wird zur Herstellung zylindrischer oder konischer Werkstücke eingesetzt – zum Beispiel zum Schleifen von Wellen, Achsen und Spindeln. Typisch für das Verfahren sind die sehr kurzen Kontaktlängen zwischen Werkstück und Schleifscheibe. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen den zwei Werkstücklagerungen «Schleifen zwischen Spitzen und spitzenloses Schleifen» sowie der «Vorschubrichtung in radialer (Einstechschleifen) oder axialer (Längsschleifen) Richtung». Wegen der hohen Spanngenauigkeit werden die Werkstücke – wo möglich – in der Regel zwischen Spitzen gespannt. Dabei wird durch die Schleifscheibe mit hoher Schnittgeschwindigkeit am Umfang des Werkstückes Material abgetragen. Die Schleifscheiben werden bei allen Schleifverfahren mittels einem Abrichtdiamanten jeweils formgenau nachgeschärft.

Innenrundschleifen

Das Innenrundschleifen wird hauptsächlich zur Bearbeitung von zylindrischen oder kegeligen Bohrungen genutzt. Beim Innenrundschleifen wird die Längsvorschubbewegung in der Regel durch die Schleifscheibe ausgeführt. Im Gegensatz zum Aussenrundschleifen ergeben sich in Bohrungen grössere Kontaktlängen zwischen Schleifkörper und Werkstück, was zu dünnen und langen Spänen führt, welche die Spannkammern füllen. Um die geforderten Mass- und Formtoleranzen zu erreichen, dürfen Werkstück und Schleifspindel keinen grossen Schleifkräften ausgesetzt werden. Entsprechend klein sind dadurch die Breite der Schleifkörper und die Zustellung zu wählen.

Flachschleifen

Beim Flachschleifen werden an Werkstücken ebene und parallele Flächen geschliffen. Die Werkstücke werden häufig mittels einem Magnettisch gespannt und mit einer Schleifscheibe überschliffen.

Was wird bei der GROB AG geschliffen?

Viele unserer Zahnräder werden zur Erhöhung der Festigkeit und Lebensdauer gehärtet. Zur Feinbearbeitung der Aussen- und Innendurchmesser sowie zur Vorbearbeitung für das Zahnflankenschleifen werden die Zahnräder nach der Wärmebehandlung durch uns geschliffen. Auf unseren zwei CNC-Aussenrundschleifmaschinen können wir Werkstücke bis zu einem Durchmesser von 350 mm und einer Länge von 1600 mm bei einem maximalen Stückgewicht von 150 kg bearbeiten. Dank der Automation können auch Serien bis ca. 1000 Stück innerhalb einer kurzen Frist geschliffen werden. Zudem sorgt der Synchron-Reitstock für höchste Rundlaufgenauigkeit. Beim Innenrundschleifen bewegen sich unsere Möglichkeiten zwischen den Durchmessern 8 mm bis 230 mm bei einer Länge von ca. 150 mm. Beim Flachschleifen betragen die Länge 400 mm, die Breite 800 mm und die Höhe 475 mm. Diese Schleifverfahren gehören zu unseren Kernkompetenzen und haben in den letzten Jahren stark an Bedeutung dazu gewonnen.

GROB AG Nebikon, Rafael Fellmann